Leitbild/Schulprofil/päd. Programme

 

Leitbild

Die Helen-Keller-Schule ist ein Schulverbund bestehend aus einem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung mit Schulkindergarten und einem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderscherpunkt körperliche und motorische Entwicklung. Es ist unser Auftrag, unseren Schülerinnen und Schüler ein ihren individuellen Lern- und Entwicklungszielen entsprechendes, sonderpädagogisches Bildungs- bzw. Unterstützungs- oder Beratungsangebot anzubieten. Wir verwirklichen diesen Erziehungs- und Bildungsauftrag auf der Basis unseres Leitbildes.

Als Leitziel unserer Arbeit gilt für uns der Anspruch: Selbstverwirklichung und Teilhabe                 selbstfahrer

Selbstverwirklichung bedeutet für uns:

Wir unterstützen und fördern die Entfaltung der individuellen Persönlichkeit unserer Schülerinnen und Schüler. Die Entwicklung eines positiven Selbstbildes größtmöglicher Selbstständigkeit und Selbstverantwortung sind hierfür wesentliche Voraussetzungen.

Teilhabe bedeutet für uns:

Unsere Schülerinnen und Schüler sind gleichberechtigte Mitglieder unserer Gesellschaft. Das Erlernen, Einhalten und Mitgestalten von Regeln des Zusammenlebens mit dem Ziel größtmöglicher Teilhabe unserer Schülerinnen und Schüler am gesellschaftlichen Leben sehen wir als maßgeblichen Auftrag.

Teilhabe bedeutet für uns auch, auf die öffentliche Meinungsbildung aus unserem pädagogischen Selbstverständnis heraus einzuwirken und Verbesserungen bei der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft einzufordern.

 

Schulprofil

Wesentliche pädagogische Ziele

Unser Leitbild stützt sich auf vier wesentliche pädagogische Ziele.

Individualität

Wahrnehmen und Zulassen von Individualität sowie Stärken von Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und Empowerment.

Wir schaffen gezielte Angebote zur Entwicklung von:

Selbstwahrnehmung z.B. Ich-Identität, Körperschema

Erleben von Selbstwirksamkeit z.B. Erfahren von Erfolg und Leistungsfähigkeit sowie das Erkennen und Annehmen von Grenzen

Selbstständigkeit, Selbstbestimmung, Eigenverantwortlichkeit und Unabhängigkeit

Schlüsselqualifikationen

Vermitteln und Erweitern von persönlichen Kompetenzen für das Mitgestalten des täglichen Lebens.

Wir erlernen und üben Gruppenfähigkeit:

Frustrationstoleranz, Anpassungs­fähigkeit, Selbstbehauptung, Einhalten und Mitgestalten von Regeln und alltäglichen Abläufen, Bewusstsein für Mitverantwortung.juniorhelfer2

Spielregeln der Gemeinschaft

Regeln unseres gesellschaftlichen Lebens kennen- und anwenden lernen.

Wir strebengrößtmögliche Orientierungsfähigkeit, Handlungsfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit sowie Leistungs- und Arbeitsfähigkeit unserer Schülerinnen und Schüler an.

Mitwirkung in der Gemeinschaft

Zum Gelingen von Gemeinschaft beitragen.

Wir unterstützenunsere Schülerinnen und Schüler darin, qualifizierte Leistungen im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu erbringen.

Wir helfen mit, dass unsere Schülerinnen und Schüler ihre besonderen Begabungen sowie ihre lebensbejahenden Impulse in die Gesellschaft einbringen können.

 

Zentrale pädagogische Programme

Wir setzen unser Leitbild durch Programme um, die unser Schulprofil beschreiben:

Unterricht

Betreuung

Sozialer Dienst

Diagnostik

Beratung

 

Unterricht

Unterricht ist zentraler Auftrag der Schule. Es geht dabei um das Entwickeln und Erweitern von Kompetenzen als Voraussetzung für eine möglichst selbstständige Lebensgestaltung und umfassende gesellschaftliche Teilhabe. Unterricht ist individuelle Bildung auf der Grundlage emotionaler und sozialer Einbindung.

Die Unterrichtsinhalte orientieren sich am individuellen Lern- und Entwicklungsplan der Schülerinnen und Schüler und den Zielen der jeweiligen Bildungspläne. morgenkreis4

Individualisierung ist Grundlage unserer Förderung.

Dies setzen wir im Klassenunterricht sowie in weiteren Unterrichtsformen um:

  • Differenzierungs- und Leistungsgruppen z.B. in Deutsch und Mathematik
  • Kleingruppen- und Einzelunterricht
  • Angebote in besonderen Unterstützungsbereichen z.B. Basale Entwicklung, Sprache, Kommunikation und Motorik
  • Arbeitsgemeinschaften und Angebote, die besondere Interessen und Begabungen der Schülerinnen und Schüler unterstützen
  • Angebote zur Vorbereitung auf Übergänge in andere Schulen, in die Berufswelt sowie in die selbstständige Lebensführung z.B. Berufsvorbereitende Einrichtung (BVE), Wohntraining

Weitere Unterrichtsprinzipien sind:

  • Ganzheitlichkeit
  • Projektorientierung
  • strukturiertes Vorgehen
  • Lebensunmittelbarkeit
  • handlungsorientiertes Vorgehen
  • Übung und Ritualisierung

Therapeutisch orientierte Bewegungsbildung:

Die körperbehinderten Schülerinnen und Schüler erhalten therapeutische Bewegungsbildung zur besseren Bewältigung ihrer durch die Bewegungsbeeinträchtigungen geprägten Lebenssituation.

Fachlehrer/-innen für Körperbehinderte unterstützen auch in Einzelmaßnahmen und Kleingruppen die sensorische und motorische Entwicklung des Kindes.

Die Mitwirkung der Fachlehrer/-innen im Klassenunterricht sowie im Klassenteam ist Bestandteil des Bildungskonzeptes.

Die Fachkompetenz der Fachlehrer/-innen für Körperbehinderte erweitert die pädagogische Arbeit der gesamten Schule.

Schulärzte beraten in fachlichen Angelegenheiten und zur schülerbezogenen Bewegungsbildung.

Betreuung

Betreuung schafft eine stabile und verlässliche Grundlage für die Anforderungen und Lernerfahrungen des Schultages. Essen, Bekleidung, Hygiene, Mobilität und soziale Interaktion sind Grundbedürfnisse freizeit6unserer Schülerinnen und Schüler. Betreuung sichert hierbei die notwendigen Grundlagen. Unsere Schule braucht Betreuungsarbeit, damit der Alltag und die Abläufe unserer Ganztagsangebote sowohl im Unterricht als auch in Pausenzeiten bewältigt werden können. Betreuung ist Aufgabe aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie trägt wesentlich dazu bei, dass Vertrauen und emotionale Sicherheit entstehen und wachsen können.

Sozialer Dienst

Veränderte Familienstrukturen sowie zunehmend prekäre Lebenssituationen vieler unserer Schülerinnen und Schüler (z.B. Verwahrlosung, Armutslagen, Gefährdungen etc.) verbunden mit oft mangelnder Orientierung und Verhaltenssteuerung erfordern erweiterte pädagogische Konzepte. Sozialer Dienst als zusätzliche schulische Qualität sichert die Präsenz einer stabilen, sozial und pädagogisch in gleichem Maße kompetenten Instanz für Schülerinnen und Schüler, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Eltern bzw. Erziehungsberechtigte.

Sie ist integraler Bestandteil der schulischen Gesamtkonzeption mit direkter Anbindung an die Schule und hat zugleich Brückenfunktion zu öffentlichen Hilfeträgern.

Zentrale Aufgabenbereiche sind:

  • Maßnahmen zur Prävention bei erkennbarer Gefährdung
  • Krisenintervention
  • Aufgaben im strukturellen und konzeptionellen Bereich

Diagnostik

Ziel unserer diagnostischen Arbeit ist es, die Fähigkeiten und Fertigkeiten unserer Schülerinnen und Schüler in allen Entwicklungsbereichen zu ermitteln und zu beschreiben. Diagnostik der Lern- und diagnostik2Leistungsvoraussetzungen ist Basis zur Beschreibung und Planung von individuellen Lern- und Entwicklungszielen. Sie ist Grundlage für Entscheidungen zum individuellen Bildungsweg von Schülerinnen und Schülern.

Förderdiagnostik ist Voraussetzung zur Anpassung der Lernangebote an die Entwicklungsfortschritte unserer Schülerinnen und Schüler.

Beratung

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringen ihre fachlichen Kompetenzen in Beratungsgesprächen mit den Eltern, den Klassenteams sowie anderen beteiligten Personen ein.

Wir beraten Schülerinnen und Schüler, deren Eltern und Lehrer zu inklusiven und kooperativen Beschulungsformen sowie zu weiteren Fragen des individuellen Bildungsweges. Zu unseren Aufgaben gehört auch Beratung im Bereich der Frühförderung.

Wichtige Beratungsaufgaben sind:

  • Förderkonzepte und Fördermaßnahmen
  • ergänzende schulinterne Hilfen
  • Empfehlungen für Unterstützungsmaßnahmen als Ergänzung zur Schule
  • Bildungswegeberatung
  • Beratung zu inklusiven Bildungs- und Unterstützungsangeboten
  • Beratung zu technischen und organisatorischen Hilfen

Wichtig für unsere Arbeit sind der Austausch und die wechselseitige Beratung im Kollegenkreis.